Die Löwin by Iny Lorentz

Die Löwin by Iny Lorentz

Autor:Iny Lorentz [Lorentz, Iny]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 9783426414897
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2012-01-17T23:00:00+00:00


2.

Die Audienz dauerte bis tief in den Abend hinein und als Krönung durfte Caterina die wichtigsten Botschafter und Gesandten auch noch bewirten – und wichtig nahmen sich alle. Bevor das Bankett zu ausgelassen werden konnte, entschuldigte sie sich mit Unpässlichkeit und bat ihre Offiziere, sich der versammelten Herren anzunehmen.

Amadeos Augen blitzten zufrieden auf, denn nun sah er eine günstige Gelegenheit gekommen, sich vor einer Reihe hochrangiger Leute in Szene zu setzen. Er würde mit den herausragenden Personen reden, Verhandlungen beginnen und sowohl im Interesse seines Onkels als auch in seinem eigenen wirken.

Botho hingegen fühlte sich durch seine mangelnden Sprachkenntnisse gehemmt. Wohl hatte er von den Söldnern bereits etliche Worte des romagnolischen Dialekts gelernt, doch für eine sinnvolle Unterhaltung reichte sein bescheidener Sprachschatz noch nicht aus. Er tröstete sich damit, dass ihm Friedel und Steifnacken, mit denen er erstaunlich gut auskam, die wichtigsten Dinge übersetzen würden, und beschloss, sich an dem guten Tropfen festzuhalten, der hier ausgeschenkt wurde und gegen den der in den Kellern seines Vaters lagernde Wein wie Essig schmeckte.

Als Caterina den Audienzsaal verließ, war sie froh, wenigstens für den Rest der angebrochenen Nacht aller Verpflichtungen ledig zu sein. Sie kehrte in ihre Gemächer zurück und fand dort Bianca vor, die ihre Töchter schon zu Bett gebracht hatte. Malle wartete ebenfalls auf ihre Herrin, warf einen kurzen Blick in das blasse, abgespannte Gesicht Caterinas und schüttelte den Kopf. »Das wird noch einmal ein schlimmes Ende mit Euch nehmen, Jungfer! Aber daran seid Ihr selbst schuld. Ihr hättet wirklich nicht in die Rolle Eures Vaters schlüpfen dürfen.«

Bianca, die gerade ihr Weinglas an die Lippen gesetzt hatte, bekam die Worte und den Wein in den falschen Hals und kämpfte mit einem brennenden Hustenreiz, während Caterina all ihre Beherrschung aufbringen musste, um nicht erschrocken zusammenzuzucken. Weiß Malle das mit mir und Bianca?, fragte sie sich und starrte ihre Dienerin fragend an. Doch Malles Worte schienen tatsächlich nur der Kompanie zu gelten.

Daher zwang Caterina sich zu einem gekünstelten Lachen. »Mein Vater würde gewiss noch mit den Gästen zusammensitzen und Wein trinken. Doch ein Jüngferlein wie ich braucht tatsächlich seinen Schönheitsschlaf. Ach, was bin ich froh, wenn ich im Bett liege!«

Malle nickte grimmig, als vernehme sie endlich einmal eine vernünftige Entscheidung. »Wollt Ihr vorher noch ein Bad nehmen?«

Caterine wehrte kopfschüttelnd ab. »Nein, eine Schüssel Wasser reicht mir – und vielleicht ist Bianca so gut, mir den Nacken zu massieren.«

»Das habe ich bei Eurem Vater oft tun müssen, Herrin.« Bianca verbeugte sich, als wäre sie eine beliebige Dienerin und nicht Caterinas vertraute Freundin und Bettgenossin, und machte sich sofort ans Werk. Caterina stöhnte, als Biancas zarte, aber nicht gerade schwächliche Finger den Knoten in ihrem Nacken ertasteten, zu dem ihre Muskeln sich zusammengezogen hatten.

»Das muss locker werden, sonst leidet Ihr morgen unter heftigen Kopfschmerzen. Das habe ich bei Francesco des Öfteren erlebt. Ihr wisst gar nicht, wie ähnlich Ihr ihm seid.« Bianca seufzte und fuhr darin fort, Caterinas Nacken- und Schultermuskulatur zu kneten.

Malle sah ihr eine Zeit lang zu und nickte anerkennend. »Ihr könnt das



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